Die Konflikte in der Krisenregion hätten sich im vergangenen Jahr verschärft, heißt es in einem Bericht, den die Menschenrechtsorganisation am Freitag veröffentlichte. Unter dem Titel "Wir ertragen es nicht mehr: Angriffe gegen Zivilisten in Zentraldarfur" hat Amnesty Augenzeugenberichte zusammengetragen.
###mehr-artikel###
Bewaffnete Mitglieder der beiden Ethnien Salamat und Misseriya griffen Dörfer der jeweils anderen Volksgruppe an. Augenzeugen zufolge werden sie von Teilen der paramilitärischen sudanesischen Sicherheitskräfte verstärkt. Die Täter töteten wahllos Kinder, Frauen und Männer, plünderten Privathäuser und Geschäfte, zerstörten den Besitz der Bevölkerung. Amnesty fordert die sudanesische Regierung auf, die Angriffe ihrer paramilitärischen Kräfte zu stoppen und Ermittlungen einzuleiten. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Die internationalen Gemeinschaft müsse ihren Druck auf die sudanesische Regierung erhöhen, damit die Gewalt beendet werde.
###mehr-links###
Hintergrund der zunehmenden Brutalität bei den ethnischen Konflikten ist laut Amnesty die Wirtschaftskrise im Sudan. Das Land hat durch die Unabhängigkeit des Südsudan 2011 einen Großteil seiner Einnahmen aus dem Export von Erdöl verloren. Die Wirtschaftskrise geht mit steigender Arbeitslosigkeit und Inflation einher. Der Kampf um die knappen Ressourcen wie Wasser und Land nimmt deshalb an Härte zu.
In der Region kämpfen mehrere Rebellen- und Banditengruppen gegeneinander. Kritiker der Regierung in Khartum werfen dieser vor, die Milizen in Darfur schon seit Jahren auszurüsten und zu stützen.