"Ich halte davon nichts", sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe). Er plädierte zudem für eine grundlegende Änderung der Unterstützung von Kindern: Am besten wäre eine Kindergrundsicherung. Bisher bekämen in Deutschland diejenigen das meiste Geld für ihre Kinder, die sehr viel verdienen und den Spitzensteuersatz zahlen, sagte Hilgers.
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"Wenn der Kinderfreibetrag erhöht werden muss, was aus verfassungsrechtlichen Gründen geboten und auch richtig ist, dann wird die Schere zwischen dem Durchschnittsverdiener und dem Gutverdiener immer größer", warnte Hilgers und fügte hinzu: "Wir sind der einzige entwickelte Staat, der den Gutverdienern für ihre Kinder mehr gibt als den Durchschnittsverdienern." Zugleich werde Hartz-IV-Empfängern das Kindergeld noch abgezogen. Das vergrößere die Schere weiter. Dabei sollte dem Staat "eigentlich jedes Kind gleich viel wert sein", betonte der Kinderschutzbund-Präsident.
Der steuerliche Kinderfreibetrag müsste muss nach dem Existenzminimumbericht eigentlich in diesem Jahr um 72 Euro angehoben werden. Das Kindergeld müsste parallel dazu um zwei Euro pro Kind und Monat steigen. Die Bundesregierung erwägt nun, die Erhöhung des Kindergeldes auf 2016 zu verschieben und dafür dann das Kindergeld und den Kinderzuschlag für Geringverdiener stärker anzuheben. Familien bekommen derzeit 184 Euro pro Kind, für das dritte Kind gibt es 190 Euro Kindergeld, für jedes weitere 215 Euro.