Ministerpräsident Kretschmann trifft sich mit Evangelikalen

Ministerpräsident Kretschmann trifft sich mit Evangelikalen
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat Vertreter theologisch konservativer protestantischer Organisationen zu einem Meinungsaustausch eingeladen.

Das Treffen mit den Evangelikalen soll am 27. März im Stuttgarter Staatsministerium stattfinden, bestätigte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag.

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Anlass ist der heftige Streit um den Entwurf für einen baden-württembergischen Bildungsplan, wonach das Thema "Akzeptanz sexueller Vielfalt" künftig im Unterricht fächerübergreifend und intensiver als bisher behandelt werden soll. Kritik an dem Vorhaben kam in Baden-Württemberg insbesondere aus den Reihen konservativer Protestanten. Im Gespräch solle es aber nicht ausschließlich um den Bildungsplan, sondern auch allgemein um die Wertegrundlage in einer pluralen Gesellschaft gehen, sagte der Sprecher.

Laut Hoogvliet werden an der Begegnung Vertreter der württembergischen Landessynode, der Deutschen Evangelischen Allianz, der "ChristusBewegung Lebendige Gemeinde", des württembergischen Gemeinschaftsverbandes "Die Apis" sowie einzelne Pfarrer teilnehmen. Insgesamt handele es sich um zehn bis zwölf Personen. Von der Landesregierung werde neben dem Ministerpräsidenten der in der evangelischen Kirche engagierte Staatssekretär im Wirtschafts- und Finanzministerium, Ingo Rust (SPD), dabei sein. Eine Teilnahme von Kultusminister Andreas Stoch (SPD) sei nicht vorgesehen. 

Der Entwurf für den Bildungsplan hatte zu einer Online-Petition gegen das Projekt geführt, die von mehr als 192.000 Menschen unterschrieben wurde. Zwei befürwortende Petitionen erhielten knapp 140.000 und 92.000 Unterschriften. Zwei Demonstrationen in Stuttgart gegen den Bildungsplan konnten aufgrund von Störungen linksextremer Aktivisten nur unter erheblichen Beeinträchtigungen stattfinden.