Sie hätten sich an dem Grenzzaun Schnittwunden an Händen und Füßen zugefügt und seien ärztlich versorgt worden. Unterdessen sollen Spanien und Marokko laut Medienberichten Gespräche über ein schnelleres, außergerichtliches Abschiebeverfahren geführt haben.
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Die am Freitag in Melilla angekommenen Flüchtlinge seien inzwischen im Notaufnahmelager der Stadt untergebracht worden. Der Direktor des Lagers, Carlos Montero, erklärte, die Einrichtung sei völlig überfüllt. Sie sei für 480 Menschen vorgesehen, aber 1.300 lebten derzeit dort. Um die Unterbringung und Ernährung zu gewährleisten, habe er Hilfe bei der spanischen Armee und beim Roten Kreuz angefordert.
Die spanische Regierung sucht unterdessen Möglichkeiten, die sogenannte Push-Back-Abschiebung zu legalisieren. Darüber berieten sich der spanische Innenminister Jorge Fernández Díaz und sein marokkanischer Amtskollegen Mohammed Hassad, wie die Tageszeitung "El País" berichtete. Damit könnten Einwanderer sofort wieder auf marokkanisches Territoriums gebracht werden, wenn sie die Grenzanlagen der spanischen Nordafrikaenklaven Ceuta und Melilla überwunden haben.
Hilfsorganisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR haben das Verfahren scharf kritisiert und wiederholt berichtet, es werde bereits an spanischen Grenzanlagen praktiziert. Bei der Push-Back-Abschiebung, die in Spanien auch "heiße Abschiebung" genannt wird und bislang illegal ist, können Flüchtlinge keinen Asylantrag stellen.