"Das gepflegte Sowohl-als-auch, das sich als Tenor abzeichnet, wird keine Diskussionen anregen, sondern sie einschläfern", sagte der katholische Theologe dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagsausgabe). Die beiden großen Kirchen wollen ihre Sozialinitiative am Freitagmittag in Frankfurt am Main vorstellen.
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Emunds sagte, die Gelegenheit zu klarer Profilierung in gesellschaftspolitischen Fragen sei fahrlässig verspielt worden, "vermutlich weil die Kirchenleitung inhaltliche Zuspitzungen sozialer und ökonomischer Themen fürchtete". Hinter dem Papier stecke in erster Linie der Versuch einiger führender Kirchenvertreter, "mit den wirtschaftlichen und politischen Eliten des Landes ins Gespräch zu kommen. Und das ist eben etwas ganz anderes, als das kritische Potenzial in den eigenen kirchlichen Reihen zu heben und zur Sprache zu bringen."
Emunds sieht das Papier "in deutlichem Kontrast zu dem, was Papst Franziskus will", die Sicht der Benachteiligten an den Rändern der Gesellschaft einzunehmen. Die Kirchenleitungen brächten lediglich "den Konsens der Wohlmeinenden auf den Begriff" und träten als religiöse Garanten der sozialen Marktwirtschaft auf. "Nach meinem Eindruck ist es so: Die Kirchen suchen die Mitte, und wenn zwei Drittel der Bürger Union oder SPD wählen, dann ist es kein Wunder, wenn diese Suche bei der großen Koalition landet", sagte Emunds.