Zahl der Kriege 2013 auf neuem Höchststand

Zahl der Kriege 2013 auf neuem Höchststand
Die Zahl der Kriege und gewaltsamen Konflikte ist im vergangenen Jahr so hoch gewesen wie seit 1945 nicht mehr. Von insgesamt 414 Krisen seien 45 als hoch gewaltsame Konflikte einzustufen, 20 davon als Kriege, hieß es in dem am Dienstag vorgestellten "Konfliktbarometer" des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung.

Elf Kriege wüteten in Afrika südlich der Sahara, so viele wie nie seit Beginn der Beobachtung durch das Institut 1991. Allerdings sei der enorme Anstieg hochgewaltsamer Konflikte in der Region auch auf eine verbesserte Quellenlage zurückzuführen, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe "Afrika südlich der Sahara", Simon Ellerbrock.

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Bei allen diesen Kriegen handele es sich um innerstaatliche Konflikte, allein fünf im Sudan und Südsudan. Der bislang letzte davon brach den Wissenschaftlern zufolge im Dezember im Südsudan aus und kostete Tausende Menschen das Leben. In der Zentralafrikanischen Republik flammte ein Krieg durch die Machtübernahme der muslimischen Séléka-Allianz auf, im Kongo kämpften Armee und UN-Soldaten gegen die M23-Rebellen, in Mali brachte die Regierung mit französischer Hilfe die großen Städte im Norden unter ihre Kontrolle, doch die Kämpfe gegen islamistische Gruppen dauern an.

Der Krieg in Somalia dauerte der Untersuchung zufolge genau so an wie der in Nigeria. Dort wurden allein in der zweiten Jahreshälfte mehr als 1.200 Menschen durch Islamisten der Gruppe Boko Haram und Soldaten getötet.

Europa von Kriegen verschont

Kriege um nationale Macht fanden auch in Afghanistan, Irak, Syrien und dem Jemen statt. Europa sei von Kriegen verschont geblieben, allerdings beobachteten die Forscher eine steigende Zahl gewaltsamer Krisen. Dazu zählten der Konflikt zwischen Regierung und Opposition in der Ukraine und neu entflammte Auseinandersetzungen in Griechenland.

Bereits 2012 registrierte das Institut mit 388 Krisen, darunter 38 hoch gewaltsame Konflikte, eine Höchstzahl von Auseinandersetzungen. Eine Eskalation droht den Forschern zufolge bei mehreren zwischenstaatlichen Krisen, in denen noch keine Gewalt ausgeübt wird. Dazu gehörten unter anderem die Drohungen der USA gegenüber der syrischen Regierung.