Nach Angaben der Vereinten Nationen schwebten in eingeschlossenen Ortschaften rund 15.000 überwiegend muslimische Männer, Frauen und Kinder in Lebensgefahr.
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An zwei Orten im Südwesten seien in den vergangenen Tagen Massaker verübt worden, erklärten die Journalisten. In den Wäldern der abgelegenen Region dauere das Morden an. In dem Ort Guen hätten Mitglieder der sogenannten Anti-Balaka-Miliz ("Gegen die Macheten") am Sonntag 27 Muslime und am Montag weitere 43 getötet. Bei den Opfern handele es sich um Vertriebene, die vor der Gewalt aus den umliegenden Dörfern nach Guen geflohen seien.
Etwa 800 Muslime suchten nach Medienberichten Schutz in der katholischen Kirche und dem Haus des Imam. Dort seien die Milizionäre eingedrungen, hätten ihre Opfer herausgeholt und einen nach dem anderen erschossen.
Im Wald nahe Guen töteten Milizionäre am Sonntag mehr als 50 Muslime, die sich dort versteckt hielten, wie ein lokaler Journalist dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Ein Überlebender habe erst am Dienstagmorgen eine Stadt erreicht und davon berichtet.
Rund 15.000 Menschen zusammengedrängt
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR erklärte in Genf, an 18 Orten im Nord- und im Südwesten der Zentralafrikanischen Republik habe die Anti-Balaka-Miliz rund 15.000 Menschen zusammengedrängt und bedrohe sie. Die Eingeschlossenen seien einem sehr hohen Risiko von Angriffen der Milizionäre ausgesetzt.
Besonders besorgniserregend sei die Lage in einem Teil der Hauptstadt Bangui sowie in den Städten Boda, Bouar und Bossangoa, teilte das UNHCR mit. In der Zentralafrikanischen Republik ist derzeit ist vor allem die muslimische Minderheit bedroht. Allerdings verüben auch Rebellen der muslimischen Séléka-Allianz Verbrechen an der christlichen Bevölkerung.
Die Krise in dem bitterarmen Land spitzt sich zu, seit sich die muslimische Séléka im März 2013 an die Macht putschte. Inzwischen steht Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza an der Spitze des Staates.
UN fordert mehr Soldaten vor Ort
Bislang sind etwa 7.600 afrikanische und französische Soldaten vor Ort, sie sind aber nicht in der Lage, die Bevölkerung zu schützen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte eine Aufstockung der internationalen Truppen um 3.000 weitere Soldaten und Polizisten gefordert, um die Gewalt zu beenden.
Nach UN-Angaben sind 2,6 Millionen Menschen im Land auf Hilfe angewiesen. Mehr als tausend Menschen wurden getötet. Etwa eine Millionen Männer, Frauen und Kinder sind innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht. Viele von ihnen fanden Zuflucht in den Nachbarländern Kamerun, Tschad, Demokratische Republik Kongo und Republik Kongo.