Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Stephen Frears' "Philomena", Film des Monats der Jury der Ev. Filmarbeit, sowie "Like Someone in Love", ein Film über das Verhalten in verfahrenen Situationen als unglamouröse Alltagsphilosophie.

Philomena (Großbritannien, USA, Frankreich 2013)

Vor fast 50 Jahren zwangen die Nonnen eines irischen Klosters die junge Philomena (Judi Dench), ihr uneheliches Kind zur Adoption freizugeben. Nun, Jahrzehnte später, begibt sie sich in Begleitung des kratzbürstigen ehemaligen BBC-Korrespondenten Martin Sixsmith (Steve Coogan) auf die Suche nach ihrem verlorenen Sohn. Mit der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen der liebenswürdigen alten Dame und dem zynischen Journalisten. Trotz amüsanter Passagen scheut sich Frears Verfilmung des Buchs "The Lost Child of Philomena Lee" nicht, sich mit Fragen von Unrecht und Vergebung auseinanderzusetzen. Der berührende Genremix aus Detektiv-Thriller, Buddy-Komödie und Roadmovie lebt vom vitalen Zusammenspiel seiner ungleichen Hauptfiguren.

Regie: Stephen Frears. Buch: Steve Coogan, Jeff Pope (nach einer Vorlage von Martin Sixsmith). Mit: Judi Dench, Steve Coogan, Sophie Kennedy Clark. Länge: 98 Minuten. FSK: ab 6 Jahre. Film des Monats der Jury der Ev. Filmarbeit.

Jack Ryan: Shadow Recruit (USA, Russland 2014)

Kenneth Branagh liefert mit "Jack Ryan: Shadow Recruit" den mittlerweile fünften Film über den vom Bestsellerautor Tom Clancy erfundenen amerikanischen Agenten ab. Der früher eher für feingeistige Stoffe bekannte Regisseur ("Henry V.") präsentiert einen klassischen Action-Thriller, in dem die Anfänge des Agenten beleuchtet werden. Nachdem Ryan in Afghanistan nur knapp einen Hubschrauberabsturz überlebt hat, wird er von CIA-Agent William Harper (Kevin Costner) rekrutiert und an die Wall Street geschickt, um eine Terrorgruppe ausfindig zu machen. Dabei stößt er auf den zwielichtigen Oligarchen Viktor Cherevin (Kenneth Branagh). Es folgen rasche Schnitte, wilde Verfolgungsjagden und die obligatorischen  Explosionen. Branagh orientiert sich an großen Actionthrillern wie der Bourne-Reihe, ohne deren Niveau zu erreichen.

Regie: Kenneth Branagh. Buch: Adam Cozad, David Koepp. Mit: Keira Knightley, Chris Pine, Kevin Costner, Kenneth Branagh. Länge: 105 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Like Someone in Love (Frankreich, Japan 2012)

Vor der Metropolkulisse Tokios entfaltet Regisseur Abbas Kiarostami sein Drama "Like Someone in Love". Im Zentrum steht die Studentin Akiko (Rin Takanashi), die sich ein Zubrot als Prostituierte verdient. Darunter leiden die Beziehungen zu ihrem Umfeld. Als Noriaki (Ryô Kase), ein Freund Akikos, der sich als ihr Verlobter ausgibt, auf einen ihrer Freier trifft und ihn für Akikos Großvater hält, verstricken sich alle drei auf verhängnisvolle Weise in ihren Rollen. Der renommierte iranische Regisseur ("Wo ist das Haus meines Freundes?", zuletzt "Copie conforme") schildert das Verhalten seiner Hauptfiguren in verfahrenen Situationen und liefert so ein Stück unglamouröser Alltagsphilosophie.

Regie: Abbas Kiarostami. Buch: Abbas Kiarostami. Mit: Tadashi Okuno, Rin Takanashi, Ryô Kase, Denden. Länge: 109 Minuten. FSK: ab 6 Jahre.

Viva la libertà (Italien 2013)

Der italienische Politiker Enrico Oliveri (Toni Servillo), Führer der linken Opposition, erleidet einen Burnout und flüchtet sich aus der Politik in die Arme des Scriptgirls Danielle (Valeria Bruni-Tedeschi) nach Paris. Aus der Verzweiflung heraus setzen seine Parteikollegen Enricos psychisch labilen Zwillingsbruder Giovanni an dessen Stelle. Unverhofft entwickelt der sich zum Instinktpolitiker und führt die Partei zu neuem Glanz. Regisseur Roberto Andò inszeniert seine Verwechslungskomödie "Viva la libertà" nicht als plumpen Klamauk, sondern setzt die wenig originelle Grundidee abwechslungsreich und unvorhersehbar um.

Regie: Roberto Andò. Buch: Roberto Andò, Angelo Pasquini. Mit: Toni Servillo, Valerio Mastandrea, Valeria Bruni-Tedeschi. Länge: 94 Minuten. FSK: noch nicht geprüft.