Pro Asyl: Visaerteilung für syrische Flüchtlinge muss erleichtert werden

Pro Asyl: Visaerteilung für syrische Flüchtlinge muss erleichtert werden
Die Flüchtlingshilfeorganisation Pro Asyl kritisiert eine zögerliche Aufnahme von syrischen Flüchtlingen in Deutschland.

In einem ersten Schritt müsse die Visaerteilung vereinfacht werden, sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Die "Politik der Visaverweigerung" müsse aufgehoben werden.

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Für Syrer mit Verwandten in Deutschland könne dies erreicht werden, indem die bürgerkriegsähnliche Situation in Syrien als "außergewöhnliche Härte" anerkannt werde, erklärte Burkhardt. Dann könnten diese mit Hilfe ihrer Verwandten einfacher ein Visum für Deutschland bekommen. Derzeit bestehe dagegen eine "künstliche Engführung" des Aufnahmeverfahrens, indem auf die vielen Beteiligten verwiesen werde.

Die Bundesregierung hatte die Aufnahme von 10.000 syrischen Flüchtlingen angekündigt, derzeit sind allerdings erst 3.000 in Deutschland angekommen. "Das Grundproblem ist, dass die deutsche Bürokratie langsam mahlt", kritisierte Burkhardt. Das ganze Verfahrung sei falsch eingefädelt.

Pro Asyl fordert zudem, die Grenzen Europas zu öffnen. "Das ist skandalös und auch kurzsichtig, dass Deutschland und die Europäische Union insgesamt die Nachbarstaaten bei der Aufnahme allein lassen", sagte Burkhardt. Die Aufnahme von 100.000 syrischen Flüchtlingen in Deutschland sei realistisch, weil sehr viele bei ihren Angehörigen unterkommen könnten.