Erste Pflegekräfte aus China sind da

Foto: dpa/Angelika Warmuth
Erste Pflegekräfte aus China sind da
Die ersten chinesischen Pflegekräfte in Deutschland haben ihre Arbeit aufgenommen.

Die fünf jungen Frauen im Alter von 24 bis 33 Jahren absolvierten derzeit ein Integrations- und Sprachtraining in einem privaten Seniorenpflegezentrum in Frankfurt am Main, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, Thomas Greiner, am Donnerstag. Weitere fünf Kräfte, darunter ein Mann, träten Mitte des Jahres im Haus "Am Wasserpark", einer Einrichtung des größten deutschen privaten Pflegeunternehmens "Curanum", ihren Dienst an.

Insgesamt würden bis Ende dieses Jahres 150 Pflegefachkräfte aus China in Deutschland erwartet, davon seien weitere 40 für Hessen sowie jeweils 50 für Hamburg und Baden-Württemberg vorgesehen, fügte Greiner hinzu. Sie verfügten über einen sehr guten Bachelor-Abschluss und ein einjähriges Pflegepraktikum in China und sollten nach einem achtmonatigen interkulturellen Training und einer Sprachausbildung in privaten, aber auch in freigemeinnützigen Einrichtungen eingesetzt werden.

"Wir brauchen dringend Zuwanderung"

Anfänglich arbeiteten die jungen Chinesen als Pflegehilfskraft mit einem Verdienst von monatlich 1.900 Euro brutto, sagte der Pressesprecher des Verbandes, Steffen Ritter, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach der Einführungsphase erhielten sie monatlich etwa 2.300 Euro brutto und damit ein Vielfaches von dem, was sie in ihrer Heimat verdienten. Im Großraum Peking etwa bekämen examinierte Pflegekräfte nur etwa 500 Euro monatlich.

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Das Pilotprojekt "Pflegekräfte" aus China hatte der Arbeitgeberverband Pflege vor etwa zwei Jahren gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der chinesischen Arbeitsverwaltung ins Leben gerufen. Die Chinesen müssen mindestens fünf Jahre in Deutschland bleiben.

"Wir brauchen dringend Zuwanderung aus Ländern der Europäischen Union und auch aus sogenannten Drittstaaten, weil sich die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland in den kommenden 20 Jahren mehr als verdoppeln wird", erläuterte Greiner. Schon heute fehlten in Deutschland 30.000 ausgebildete Pflegefachkräfte. China habe sich unter anderem deswegen angeboten, weil es genügend Fachkräfte dort gebe. Gespräche seien auch in Thailand, den Philippinen und Vietnam geführt worden.