"Wir wissen noch nicht, wie dieser Beschluss umgesetzt werden soll, aber er wird in jedem Fall deutliche Auswirkungen auf unsere weltweiten ökumenischen Partner haben", sagte EMW-Direktor Pfarrer Christoph Anders. "Immerhin sinkt dadurch das Fördervolumen der 'Liste des Bedarfs' um fast zehn Prozent, weshalb wir die Unterstützung vieler ihrer Projekte deutlich einschränken müssen."
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Die EKiR gehörte zu den größten Einzahlern in die "Liste des Bedarfs", die 1963 von Landes- und Freikirchen als Förderinstrument geschaffen wurde. Nach den rheinischen Kürzungen stehen noch rund vier Millionen Euro zur Verfügung, die EKiR trägt davon zukünftig knapp 500.000 Euro. "Nachdem uns im Herbst des vergangenen Jahres weitere Einschnitte angekündigt wurden, haben wir versucht, diese abzuwenden. Aber vom Ausmaß der aktuellen Reduzierung wurden wir dennoch überrascht."
Anders hofft darauf, dass nach der Überwindung der aktuellen Krise wieder zu steigenden Beträgen kommt. "Und es wäre ein starkes Zeichen ökumenischer Solidarität, wenn nun andere Landeskirchen in die Bresche springen würden", ergänzte der EMW-Direktor. Für den Bereich der weltmissionarischen Zusammenarbeit gibt es keinen EKD-einheitlichen Finanzrahmen und verbindlichen Umlageschlüssel. "Entsprechende Vereinbarungen wären für alle Beteiligten von Vorteil, denn dadurch könnte eine höhere Planungssicherheit vor allem für unsere Partner im globalen Süden gewährleistet werden", sagte Anders.
Im Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW) haben sich evangelische Kirchen, Missionswerke, Freikirchen, missionarische Vereine und Verbände zusammengeschlossen. Seine Mitglieder und Vereinbarungspartner sind in unterschiedlicher Weise in der weltmissionarischen, ökumenischen und entwicklungsbezogenen Zusammenarbeit in Übersee tätig.