Sie wolle den Dialog zwischen Regierung, Betroffenen und anderen Beteiligten fördern und Barrieren im Kopf durch gegenseitiges Verstehen beseitigen, erklärte Bentele anlässlich ihrer Amtseinführung. Menschen mit und ohne Behinderung müssten eine Gesellschaft gestalten, in der jeder seinen Platz habe.
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Bentele löst den bisherigen Amtsinhaber Hubert Hüppe (CDU) ab. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erklärte, sie freue sich, dass eine Frau mit Behinderung von nun an Politik für Menschen mit Behinderung mache. Sie sei zuversichtlich, dass viele Verbesserungen erreicht werden könnten. Das Amt des Behindertenbeauftragten ist an Nahles' Ministerium angedockt.
Das Amt als "Bergbesteigung"
Verena Bentele, von Geburt an blind, ist die erfolgreichste deutsche Behindertensportlerin aller Zeiten: Im Biathlon und im Langlauf hat sie zwölf Goldmedaillen gewonnen. Sie war von 1995 bis 2011 Mitglied der Nationalmannschaft im Skilanglauf und Biathlon. Bei den 10. Paralympischen Winterspielen gewann sie fünf Goldmedaillen.
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Die Bundespolitik ist für sie Neuland, nur auf Landesebene konnte sie bislang in den Politikbetrieb schnuppern. So trat sie im Mai 2012 der SPD bei und war Mitglied der Bundesversammlung zur Wahl von Bundespräsident Joachim Gauck. Im bayrischen Landtagswahlkampf gehörte Bentele dem Team von SPD-Spitzenkandidat Christian Ude als Expertin für Sport und Behinderte an.
Geboren ist Bentele am 28. Februar 1982 in Lindau. Am Bodensee wuchs sie auf dem Demeterbetrieb ihrer Eltern auf, auf dem Äpfel und Hopfen angebaut werden. 2001 machte sie an der Blindenstudienanstalt in Marburg an der Lahn ihr Abitur und studierte dann an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Neuere Deutsche Literatur mit den Nebenfächern Sprachwissenschaften und Pädagogik.
Ihre neue Aufgabe als Behindertenbeauftragte vergleicht Bentele mit einer "Bergbesteigung". Sie weiß, wovon sie spricht: Sie hat einst den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo, bezwungen.