Vielmehr müsse es immer das Ziel sein, Menschen in Grenzsituationen zum Leben zu ermutigen, zu unterstützen und von der Selbsttötung abzuhalten. Deshalb stünden alle Aktivitäten, die Bestrebungen verzweifelter und leidender Menschen unterstützen, ihrem Leben ein Ende zu setzen, zu dieser christlichen Perspektive im Widerspruch, argumentierte Hauschildt, der die Abteilung für Öffentliche Verantwortung in der EKD-Zentrale leitet.
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Der Theologe erinnerte an die kirchliche Stellungnahme vom November 2012, in der sich der Rat der EKD für eine Strafbarkeit aller Formen organisierter Suizidbeihilfe ausgesprochen hatte.
In dieser Erklärung betont der Rat der EKD, dass aus christlicher Perspektive die Selbsttötung eines Menschen grundsätzlich abzulehnen sei, "weil das Leben als eine Gabe verstanden wird, über die wir nicht eigenmächtig verfügen sollen". Die generelle Ablehnung schließe jedoch nicht aus, dass Menschen in einer extremen Not- und Ausnahmesituation zu einer anderen Entscheidung kommen können. "Ein moralisches Urteil darüber steht niemandem zu", heißt es in der Erklärung.