Kölner Justiz war "williges Rädchen" im NS-Apparat

Kölner Justiz war "williges Rädchen" im NS-Apparat
Die Kölner Justiz hat sich einer Studie zufolge von 1933 bis 1945 voll und ganz in den Dienst der Nazi-Diktatur gestellt.

"Die Kölner Justiz hat nicht unerheblich zur Stabilisierung des Regimes beigetragen", sagte der frühere Präsident des Verwaltungsgerichts Köln, Joachim Arntz, am Donnerstag zu den Ergebnissen der Studie. Arntz ist Mitglied eines Kuratoriums von Juristen, das die Untersuchung zusammen mit Historikern erstellt hat.

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Kölner Richter und Staatsanwälte seien auch vor Terror und Verfolgung nicht zurückgeschreckt, sagte der Rechtshistoriker Hans-Peter Haferkamp von der Universität Köln. So hätten sie polnischen Müttern aus rassistischen Gründen das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen. Eine Sonderrolle Kölns habe es nicht gegeben, sagte er. In der Nachkriegszeit hatten Kölner ihre Stadt häufig als Hort des Widerstands dargestellt. Dies ist von der Forschung aber schon lange widerlegt worden.