Sie stehe für eine Öffnung der Gesellschaft, "insbesondere was die volle Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften angeht", sagte die Ministerin. Sie werde sich weiter dafür einsetzen, "dass solche Paare nicht benachteiligt werden".
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Die Frage der Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe zwischen Mann und Frau war ein Zankapfel in den Verhandlungsgesprächen für die große Koalition. Bis zuletzt gab es darüber keine Einigung. Die Linkspartei forderte am Donnerstag erneut die komplette Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften auch beim Adoptionsrecht. "Erst wenn die sexuelle Orientierung eines Menschen überhaupt keine Schlagzeile mehr wert ist, ist das Ziel erreicht", sagte Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn.
EKD: Outing kann anderen Sportlern Mut machen
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßte Hitzlspergers Schritt. "Er könnte auch anderen Sportlerinnen und Sportlern Mut machen", sagte der EKD-Sportbeauftragte Bernhard Felmberg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Leider sei das Thema Homosexualität im Fußball "immer noch mit sehr viel negativer Emotionalität verbunden".
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Der frühere Nationalspieler hatte sich in einem Zeitungsinterview als erster deutscher Fußball-Profi zu seiner Homosexualität bekannt. Sein Outing entfachte eine neue Debatte über die Akzeptanz von Homosexualität im Fußball. "Es muss Normalität in Deutschland werden, dass man als sich als schwuler Fußballspieler nicht ausbuhen lassen muss", sagte Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, im RBB-Inforadio.
Die Bundesregierung will sich verstärkt im Kampf gegen Homophobie im Sport einsetzen. Ein Sprecher des Bundesjustizministeriums sagte dem epd, das Thema habe einen hohen Stellenwert. Damit die Aufklärungsarbeit vorangetrieben werden kann, solle die Arbeit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld auch dauerhaft unterstützt werden.
Hitzlsperger: Homophobe haben jetzt einen Gegner mehr
Hitzlsperger selbst meldete sich am Donnerstag mit einer Videobotschaft auf seinem Internetauftritt zu Wort. Junge Spieler, die früher als er selbst im Klaren über ihre Neigungen seien, hätten nun die Chance, sich zu öffnen. Für seine Familie und sein Umfeld sei es unwichtig, dass er jetzt über Homosexualität spreche. "Es ist nur wichtig für die Leute, die homophob sind, die andere ausgrenzen aufgrund ihrer Sexualität. Die sollen wissen: Sie haben jetzt einen Gegner mehr", sagte der 31-Jährige.
"Wo Kampfgeist und Männlichkeit als Maximen gelten, haben es Schwule immer noch schwer", sagte Bernd Schachtsiek, Vorsitzender des Bundesverbandes Schwuler Führungskräfte, dem epd. "Deshalb freue ich mich, dass sich mit Thomas Hitzlsperger ausgerechnet ein Spieler mit ausgeprägtem Macho-Image zu seiner Homosexualität bekennt."