Der Deutsche Ethikrat hat am Donnerstagabend in Berlin die Medizinerin Christiane Woopen zu seiner neuen Vorsitzenden gewählt. Die bisherige stellvertretende Vorsitzende löst den früheren FDP-Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig ab, der dem Gremium weiter angehört. Die Kölner Ethikprofessorin Woopen war bereits Mitglied in dem 2001 vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) berufenen Nationalen Ethikrat.
Ihre Stellvertreter im Deutschen Ethikrat sind Wolf-Michael Catenhusen, Peter Dabrock und Jochen Taupitz. Das Gremium traf sich am Donnerstag in neuer Zusammensetzung. Erstmals finden sich unter dem 26 Mitgliedern auch Vertreter von Islam und Judentum. Die erste Berufungsperiode endete Anfang April. Das Wissenschaftlergremium berät Bundestag und Bundesregierung in ethischen Grundsatzfragen.
Der Ethikrat verständigte sich auch über sein künftiges Arbeitsprogramm. Es wurde eine Arbeitsgruppe zum Hirntod eingerichtet, die bis zur nächsten Sitzung im Juni das Thema strukturieren soll. Parallel dazu würden die Beratungen zur Gendiagnostik fortgeführt, teilte der Ethikrat mit. Das Thema "Forschung in Entwicklungsländern, Patentierung und Probandenschutz" sei für eine öffentliche Veranstaltung in den Blick genommen worden.