Uganda droht Homosexuellen mit lebenslänglich

Uganda droht Homosexuellen mit lebenslänglich
Trotz internationaler Proteste soll in Uganda die Strafe für homosexuelle Handlungen auf lebenslange Haft erhöht werden. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag aus dem Jahr 2009 ist vom Parlament in Kampala beschlossen worden, wie die ugandische Zeitung "Daily Monitor" am Freitag berichtete.

Um Gültigkeit zu erlangen, muss das Gesetz von Präsident Yoweri Museveni unterzeichnet werden. Premierminister Amama Mbabazi lehnte nach Angaben des britischen Senders BBC das Votum ab. Bei der Abstimmung seien nicht genügend Parlamentarier anwesend gewesen, erklärte Mbabazi. Ursprünglich hatte der Gesetzentwurf 2009 sogar die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex vorgesehen, wenn Minderjährige beteiligt sind.

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Schwule und Lesben reagierten mit scharfer Kritik. "Ich bin offiziell illegal", sagte der Aktivist Frank Mugisha. Das ostafrikanische Uganda gilt als eines der gefährlichsten Länder für Homosexuelle. Bei gleichgeschlechtlichem Sexualverkehr drohen bisher 14 Jahre Gefängnis. In der überwiegend christlichen Bevölkerung schürten fundamentalistische Geistliche in den vergangenen Jahren die Feindseligkeit gegenüber Schwulen und Lesben.

"Homosexuelle in Uganda leben in ständiger Angst, auf offener Straße angegriffen zu werden", sagte Mugisha kürzlich. "Männer, die sich unmännlich geben, oder Frauen, die sich unweiblich kleiden, müssen immer damit rechnen, von einem Mob belästigt oder zusammengeschlagen zu werden." Als das Anti-Homosexualitäts-Gesetz 2009 erstmals vorgelegt wurde, sei die Abneigung in offene Gewalt umgeschlagen. Am Donnerstag hatte das Parlament bereits ein Anti-Pornografie-Gesetz verabschiedet, das auch Mini-Röcke verbietet.