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In dem Raum habe die Polizei zudem Schriftstücke und Kartons für die Urnen sichergestellt. Die Pakete seien an ein nicht mehr bestehendes Seebestattungsunternehmen aus der Stadt adressiert gewesen.
Nach Angaben der Zeitung ermittelt die Polizei gegen den ehemals selbstständigen Bestatter wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs. Das seit Jahren leerstehende Haus gehöre der Kommune. Bei einer Besichtigung durch einen Kaufinteressenten im September sollen sich die Urnen noch nicht dort befunden haben oder sie seien übersehen worden, weil sie möglicherweise noch verpackt waren.
Urnen waren für Seebestattungen vorgesehen
Wie aus den aufgefundenen Unterlagen hervorgehe, wurden die Urnen laut Zeitung nach Einäscherung der Toten in verschiedenen Bundesländern 2011 und 2012 nach Stolberg zu dem Bestatter geschickt. Die Verstorbenen hätten offenbar eine Seebestattung gewünscht. Der Bestatter, gegen den ermittelt wird, äußerte sich in der Zeitung empört über den Verdacht gegen ihn.
So habe es eine Absprache gegeben, dass er den eigentlich verschlossenen Raum kostenfrei nutzen könne. Die Seebestattungen hätten aufgrund von "Sturmperioden" bislang noch nicht vollzogen werden können. Der Bestatterinnung Sachsen-Anhalts zufolge bestehen jedoch rechtlich bindende Fristen für Bestattungen. Ausnahmen müssten behördlich genehmigt werden. Der Mann aus Stolberg soll inzwischen bei einem bundesweit agierenden Bestattungsunternehmen angestellt sein.