Ruhrbischof: Debatte über Bistum Limburg schadet Hilfswerken

Ruhrbischof: Debatte über Bistum Limburg schadet Hilfswerken
Die Debatte über die Finanzaffäre im Bistum Limburg schadet den katholischen Hilfswerken.

"Wir haben in den schwierigen Wochen, die hinter uns liegen, den Spendenrückgang sehr deutlich gemerkt", sagte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, der auch Vorsitzender des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat ist, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagsausgabe). Er verstehe aber die "ausgesprochene Sensibilität der Menschen" in der Frage des kirchlichen Umgangs mit Geld: "Zu Recht reagieren sie mit Unverständnis und Empörung, wenn sie den Eindruck bekommen, unser Verhalten passt nicht zu unserer Grundbotschaft oder gerät in unauflösbare Spannung dazu."

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Es liege an der Kirche selbst, ihr  Vermögen so verantwortungsvoll wie möglich zu verwalten und das auch offenzulegen, betonte der Ruhrbischof. Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst steht unter anderem wegen der Kostenexplosion beim Bau seiner Bischofsresidenz auf mindestens 31 Millionen Euro in der Kritik. Papst Franziskus hat ihn vorläufig von seinen Aufgaben als Bischof entbunden und bis zur Klärung der Vorwürfe eine Auszeit außerhalb des Bistums verfügt.

Franziskus ist nach Overbecks Worten für die katholischen Hilfsorganisationen der "beste Werbeträger, den wir uns überhaupt vorstellen können". Seine Botschaft ziele "in die Herzmitte unserer Arbeit: für die Armen da zu sein. Besser geht es nicht." Adveniat unterstützt seit mehr als 50 Jahren Entwicklungsprojekte in Lateinamerika. Das Hilfswerk finanziert sich nach eigenen Angaben zu 95 Prozent aus Spenden und fördert etwa 2.700 Projekte mit durchschnittlich jeweils 13.000 Euro.