Bremer Friedenspreis für Atomkraftgegner

Bremer Friedenspreis für Atomkraftgegner
Atomkraftgegner aus dem niedersächsischen Wendland sind am Freitagabend mit dem Bremer Friedenspreis ausgezeichnet worden.

Andreas Graf von Bernstorff und seine Ehefrau Anna bekamen den Preis für ihren Widerstand gegen Castor-Transporte und das geplante Atommüll-Endlager in Gorleben. Mit ihnen wurden auch eine argentinische Menschenrechtlerin und eine Initiative gegen Sklaverei in Pakistan mit dem Preis der Bremer Friedensstiftung "Die Schwelle" geehrt. Er ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert.

Der Friedenspreis wird alle zwei Jahre in drei Kategorien vergeben. Während die Atomkraftgegner die Auszeichnung für "öffentliches Wirken" bekamen, wurde Natalia Sarapura als "unbekannte Friedensarbeiterin" geehrt. Die indigene Argentinierin kämpft seit 18 Jahren an der Spitze einer Organisation für die Rechte des indianischen Volkes der Kolla. Sie und ihre Mitstreiter widersetzen sich dem staatlich forcierten Verkauf angestammter Landflächen an Großgrundbesitzer und Bergbaukonzerne, die auf dem Gebiet der Kolla Lithium suchen.

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Der Preis in der Kategorie "beispielhafte Initiative" ging an die pakistanische "Insan Dost Association". Sie setzt sich seit 1986 für ein Ende der Sklavenarbeit ein, die in Pakistan zwar verboten, aber weit verbreitet ist. Das gilt beispielsweise für Teppichindustrie, Landwirtschaft, Fischerei, bei der Müllsortierung, in Steinbrüchen und in Ziegeleien. Die Initiative klärt Betroffene über ihre Rechte auf und gründet Schulen sowie Gewerkschaften. Bis heute sei es gelungen, per Gerichtsbeschluss 15.000 Menschen aus der Sklaverei zu holen, hieß es.

Alle drei Preisträger verbinde der Kampf gegen eine weltweite Wirtschaftsordnung, die Erde und Menschen rücksichtslos ausbeute, bekräftigte die Argentinierin Sarapura. Für den diesjährigen Bremer Friedenspreis bewarben sich den Angaben zufolge 50 Initiativen aus aller Welt.