###mehr-artikel###Es sei verständlich, dass Laien sich darüber aufregten, wenn die katholische und die evangelische Kirche ihre gegenseitigen Lehrverurteilungen aus dem 16. und 17. nicht schneller überwinden könnten, sagte Lehmann. Redlicherweise müssten Probleme, die etwa einem gemeinsamen Abendmahl entgegenstünden, aber intensiv besprochen werden. Der katholische Mainzer Bischof zeigte sich grundsätzlich offen für gemeinsame Aktivitäten zum 500. Jahrestag der Reformation, an den die Evangelische Kirche in Deutschland 2017 erinnern will.
Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, sprach sich ebenfalls dafür aus, das Jubiläum gemeinsam zu begehen. "Wir wollen keine Heroisierung Martin Luthers", sagte er. Es gehe für die evangelische Seite auch nicht darum zu zeigen, wie überlegen die eigene Kirche sei. Ziel des Reformationsjubiläums müsse vielmehr sein, "gemeinsam Christus zu feiern", sagte Jung. Ähnlich sei dies auch bei der Heilig-Rock-Wallfahrt im vergangenen Jahr in Trier gewesen, an der sich die evangelische Seite trotz inhaltlicher Vorbehalte gegen die katholische Reliquienverehrung beteiligt habe.