Nach Angaben von Greenpeace wurden im Zusammenhang mit der Beschlagnahmung des Schiffes "Arctic Sunrise" bislang zwölf Fälle vom zuständigen Gericht angehört. Lediglich die Haft des Australiers Colin Russell sei bis Ende Februar 2014 verlängert worden, sagte ein Greenpeace-Sprecher am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Für jeden Entlassenen müsse eine Kaution von umgerechnet 45.000 Euro hinterlegt werden.
###mehr-artikel###Russische Behörden hatten am 19. September das Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" beschlagnahmt und nach Murmansk geschleppt. Am Tag zuvor hatten die Umweltschützer gegen die "Prirazlomnaya-Plattform" des russischen Energiekonzerns Gazprom in der bedrohten Arktis protestiert. Die 28-köpfige Crew und zwei Bildberichterstatter sitzen seitdem in Haft. Anfang vergangener Woche wurden sie von Murmansk nach St. Petersburg verlegt. Angeklagt sind sie wegen Rowdytums.
Bis Ende der Woche müssten alle 30 Fälle gerichtlich geprüft werden, hieß es. Unklar sei noch, welche Auflagen die Haftentlassenen erfüllen müssen. Die Entlassung werde erst erfolgen, wenn die Kaution offiziell eingegangen sei. Eine Ausreise der Aktivisten sei weder erlaubt noch geplant.
Verhandlung vor Hamburger Seegerichtshof
Der Fall wird derzeit vor dem Internationalen Seegerichtshof in Hamburg verhandelt. Die Niederlande, unter deren Flagge das Schiff läuft, hatten eine einstweilige Anordnung beantragt, das Schiff und die Besatzung freizulassen und das Gerichtsverfahren auszusetzen. Russland nimmt an der Verhandlung nicht teil, weil es die Zuständigkeit des Gerichts bestreitet. Eine Entscheidung ist für Freitag angekündigt.