"Ohne den diplomatischen Schlagabtausch der beiden Großmächte wäre Syrien nicht hoch auf der internationalen Agenda", sagte der Generalsekretär von Act Alliance, John Nduna, dem Evangelischer Pressedienst (epd) im südkoreanischen Busan. Act Alliance leistet über Partnerorganisationen Hunderttausenden Opfern des syrischen Bürgerkriegs humanitäre Hilfe. Zu dem Netzwerk gehören 140 Hilfswerke, darunter "Brot für die Welt".
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Nduna hofft auf baldige diplomatische Initiativen zu Syrien. Moskau und Washington sollten sich so schnell wie möglich auf einen Termin für die geplante Syrien-Friedenskonferenz in Genf einigen, sagte er. Die Konferenz sei die einzige Hoffnung auf ein friedliches Ende der humanitären Katastrophe. "Millionen Hilfsbedürftige in Syrien und außerhalb Syriens stehen vor dem dritten Winter", betonte der Act-Generalsekretär. "Die Menschen in den Kampfgebieten und den Flüchtlingslagern leiden unbeschreibliche Not", sagte Nusan am Rand der 10. Vollversammlung des Weltkirchenrates in Busan, die bis 8. November dauert.
Seit Beginn des Konflikts in Syrien vor mehr als zwei Jahren streiten Russland und die USA über das internationale Vorgehen. Während Moskau seine schützende Hand über den Diktator Baschar al-Assad legt und harte Reaktionen des UN-Sicherheitsrates verhindert, verlangt Washington eine harte Gangart. Allerdings einigten sich die Großmächte auf eine Resolution des Sicherheitsrates zur Zerstörung der syrischen Chemiewaffen. Im syrischen Bürgerkrieg wurden bisher mehr als 100.000 Menschen getötet. Mehr als 6,5 Millionen sind auf der Flucht.
Act Alliance kann über seine protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Mitgliedsorganisationen rund 25.000 Mitarbeiter und Helfer mobilisieren. Die Werke verfügen zusammen über 1,5 Milliarden US-Dollar Finanzmittel im Jahr. Somit sieht sich Act Alliance unter den größten fünf Hilfsnetzwerken weltweit. Die Genfer Zentrale mit ihren 20 Mitarbeitern koordiniert die Einsätze der Alliance-Mitglieder - die Partner behalten aber ihre Eigenständigkeit.