"Damit jeder Jugendliche die Chance auf eine Berufsausbildung bekommt, muss umgedacht werden", sagte der Direktor des Stiftungsprogramms "Lernen fürs Leben", Frank Frick, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die Zahl der Ausbildungsplätze rückläufig ist. Ende September waren noch 21.000 Bewerber ohne eine Lehrstelle.
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Frick mahnte dringend Reformen an und warb für ein flexibleres Berufsausbildungssystem in zertifizierten Modulen. Zukünftig müsse man sich stärker am Bedarf der Jugendlichen orientieren: "Das würde dann auch den Abschied vom Begriff der Ausbildungsreife bedeuten, der längst überfällig ist." In diesem Zusammenhang kritisierte er das staatliche Übergangssystem für gescheiterte Lehrstellenbewerber, in denen Betroffene "teilweise Jahre zubringen, ohne anrechenbare Qualifikationen zu erwerben".
Er plädierte dafür, die Ausbildung flexibler zu machen, um vor allem sozial benachteiligten Jugendlichen besser gerecht zu werden. Frick zufolge sollten deshalb mehr Berufe in Ausbildungsbausteine gegliedert werden. Auch müsse vermehrt über Möglichkeiten nachgedacht werden, wie für lernschwächere Azubis die Lehre gestreckt oder unterbrochen werden kann. Zwar seien diese Möglichkeiten bereits im Berufsbildungsgesetz verankert, doch würden sie nur selten genutzt: "Dabei sind zahlreiche Jugendliche durchaus in der Lage, eine Ausbildung zu machen, benötigen dafür jedoch länger als andere."
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Schließlich schlug Frick vor, dass sogenannte Ausbildungsbegleiter sowohl die Jugendlichen als auch die Ausbildungsbetriebe bei Problemen unterstützen. Ziel aller Reformen müsse es sein, "das Ausbildungssystem stärker für bisher abgehängte Jugendliche zu öffnen". Damit werde "nicht nur dem drohenden Fachkräftemangel vorgebeugt, sondern auch Arbeitslosigkeit von morgen vermieden".
