Gauck: Rotes Kreuz steht für Mitmenschlichkeit und christliche Nächstenliebe

Gauck: Rotes Kreuz steht für Mitmenschlichkeit und christliche Nächstenliebe
Mit einem Festakt hat das Deutsche Rote Kreuz am Donnerstag in Stuttgart sein 150-jähriges Bestehen gefeiert.

Bundespräsident Joachim Gauck würdigte die Organisation laut vorab verbreitetem Redemanuskript als eine Bewegung, die Schutz und neue Hoffnung in Zeiten der Not gebe. Die Rotkreuzbewegung stehe "für die beflügelnde Kraft des Mitgefühls" und zugleich für die Macht von Einzelnen, sagte Gauck.

Diese Kraft habe sich vor 150 Jahren von Genf aus in ganz Europa verbreitet und später in der Welt, hob der Bundespräsident hervor. Mit dem Rotkreuzgedanken habe der Gründer Henry Dunant (1828 - 1910) entschlossen dem Grauen des Krieges aktive "Mitmenschlichkeit und christliche Nächstenliebe" entgegengesetzt.

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In Deutschland habe das Rote Kreuz, das bundesweit knapp vier Millionen Mitglieder zähle, "einen historischen Beitrag dazu geleistet, dass sich eine bürgerliche Gesellschaft entwickelte, die ihre Geschicke selbst in die Hand nahm und nicht alles dem Staat überließ", sagte Gauck. Mit dem Württembergischen Sanitätsverein wurde im November 1863 in Stuttgart ein erster Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes gegründet.

Das Rote Kreuz stehe zudem für eine gelungene internationale Kooperation über Landesgrenzen hinweg und zwischen Weltreligionen. "Die Rotkreuz- und die Rothalbmondgesellschaften genießen gleiche Rechte und Pflichten und sind in vielen Krisenregionen die einzige Organisation, die von allen Konfliktparteien anerkannt und respektiert wird", sagte Gauck. Deshalb sei es entscheidend, dass das Rote Kreuz ebenso wie der Rote Halbmond "weiterhin als Schutzsymbole akzeptiert werden, die eine unüberwindbare Grenze für Gewalt und Aggression darstellen".