"Das gilt es zu vermeiden", sagte Institutspräsident Reinhard Burger den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Donnerstagsausgabe). "Wichtig ist, bei Einreisenden aus betroffenen Ländern den Impfstatus zu überprüfen und gegebenenfalls zu impfen." Die Weltgesundheitsorganisation hatte am Mittwoch zehn Polio-Erkrankungen und zwölf Verdachtsfälle im Nordosten Syriens gemeldet.
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Burger beklagte, dass Kinderlähmung in Deutschland teilweise aus dem Bewusstsein verschwunden sei. Es sei der Fluch einer erfolgreichen Impfstrategie, wenn Menschen meinen, sie bräuchten keinen Schutz. In der Bundesrepublik sind rund 95 Prozent der Schulanfänger gegen Kinderlähmung geimpft. Selbst wenn ein Polio-Fall in der Bundesrepublik auftreten sollte, könne es zu keiner großen Ausbreitung kommen, betonte Burger vom Robert-Koch-Institut. Das Polio-Virus wird durch Tröpfchen übertragen und kann zum Tod oder zu schweren Behinderungen führen.
Unicef hat in Syrien eine breite Impfkampagne gestartet. In den kommenden Wochen sollen in dem Bürgerkriegsland 1,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren gegen das Virus geimpft werden. Wegen des Konflikts in ihrem Land hätten Hunderttausende Kinder keinen Impfschutz erhalten, erklärte das UN-Kinderhilfswerk.