"Wir brauchen eine neue Lastenteilung innerhalb der EU, die die Dublin-Regel flankiert", sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration, Christine Langenfeld, am Donnerstag in Berlin.
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Nach dem Dublin-Abkommen ist in der EU der Staat für die Bearbeitung eines Asylantrags zuständig, über den der Flüchtling eingereist ist. Die EU-Grenzländer klagen immer wieder, dass sie dadurch im Nachteil wären. Zwar gebe es einen Flüchtlingsfonds, der EU-Länder bei der Aufnahme unterstütze, sagte Langenfeld. Gebraucht werde aber ein Verfahren mit klaren Kriterien, das mehr Transparenz schaffe.
Der Sachverständigenrat schlägt vor, dass anhand von Größe und Bevölkerungszahl eines Landes sowie seiner Wirtschaftskraft und Arbeitslosenquote definiert wird, wann eine Überforderung mit Flüchtlingsströmen eintritt. "Es ist offensichtlich, dass ein kleines Land wie Malta nur begrenzte Möglichkeiten hat, Flüchtlinge aufzunehmen", sagte Langenfeld. Die Unterstützung der anderen Länder könne neben finanzieller auch technische Hilfe sein. Außerdem könnten andere EU-Länder auch Flüchtlinge übernehmen, schlägt Langenfeld vor.
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Die Migrations- und Integrationsexperten fordern zudem mehr legale Möglichkeiten zur Einwanderung in die EU, um Menschen vor dem lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer zu schützen. Ein Instrument könnten die bereits erprobten Mobilitätspartnerschaften sein. Dabei wird einer bestimmten Anzahl von Menschen eines Partnerlandes die Möglichkeit zur Einreise gegeben.