"Das ganze Volk steht zusammen", sagte der Geistliche am Montag in Würzburg. Gemeinsam wollten Christen und Muslime die Islamisten zurückdrängen und dem Land eine Zukunft ermöglichen. Er sei zuversichtlich, dass die Bevölkerung bald über eine Verfassung abstimmen könne.
###mehr-artikel###Rund zehn Prozent der etwa 80 Millionen Einwohner Ägyptens sind Christen. Die meisten davon gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an, die bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus existiert und damit zu den weltweit ältesten Kirchen gehört. Die koptisch-katholische Kirche zählt Schätzungen zufolge rund 200.000 Mitglieder.
Die Lage der christlichen Kirchen sei unter dem einstigen Staatspräsidenten Hosni Mubarak schwierig gewesen, unter Mohammed Mursi von der Muslimbruderschaft habe sie sich nochmals verschlimmert, ergänzte Fahim. Neubauten von Kirchen seien seit der Wahl Mursis im Juni 2012 quasi verboten gewesen, selbst der Wiederaufbau oder die Reparatur von zerstörten Kirchen sei unterbunden worden, sagte er. Dies sei erst seit der Machtübernahme durch das Militär anders, die Armee unterstütze den Wiederaufbau der Kirchengebäude sogar.
"Das war kein Militärputsch"
Der Bischof zeigte sich über die Reaktion europäischer Politiker nach der Machtübernahme durch das Militär entsetzt. "Das war kein Militärputsch", denn die Armee habe den Willen der Mehrheit der Ägypter um- und Präsident Mursi abgesetzt. Den christlichen Kirchen in seiner Heimat bescheinigte er großen Zusammenhalt, die Erfahrungen des "Arabischen Frühlings" seit dem Jahr 2011 habe die Christen näher zueinander gebracht.
Bischof Fahim ist derzeit in Deutschland unterwegs, um für den Monat der Weltmission zu werben. Seine Diözese Minia liegt in Oberägypten. Am 27. Oktober feiert die katholische Kirche den Sonntag der Weltmission. Er steht unter dem Leitwort: "Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben."