"Wir kriegen da was ab, das ist gar keine Frage", sagte der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Bewusstsein der Öffentlichkeit würden die Konfessionen nicht auseinandergehalten, sondern in einen Topf geworfen.
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"Es ist das Gefühl: Die sind im Großen und Ganzen eine Familie, warum sollte es bei denen anders sein?" sagte der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Die Vorwürfe gegen den Limburger Bischof säten Misstrauen gegenüber Bischöfen und Kirchenleitungen und verstärkten eine Stimmung, die Pfarrer generell unter Verdacht stelle.
In der evangelischen Kirche sei ein Bauskandal von solchen Ausmaßen nicht denkbar, betonte Weber: "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bischof eigenmächtig über Haushaltsmittel der Kirche verfügt, ist so gut wie ausgeschlossen." Protestantische Haushalte würden offengelegt und von Kirchenparlamenten beschlossen.
Die Entwicklung um den Limburger Bischof habe tragische Züge, sagte Weber. Allerdings sei noch nicht völlig klar, ob die Vorwürfe wegen der Kostenexplosion beim Bau der Bischofsresidenz und einen Erste-Klasse-Flug nach Indien wirklich begründet seien.