Nach Angaben des italienischen Rundfunks wurden am Donnerstag an der Unglücksstelle bis zum Vormittag 82 Leichen geborgen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Etwa 180 Menschen seien gerettet worden, hieß es unter Berufung auf den Leiter der lokalen Gesundheitsbehörde, Antonio Candela.
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Nach ersten Ermittlungen hatten die Menschen auf dem Schiff eine Decke in Brand gesteckt, um durch den Lichtschein die Bewohner der zu Lampedusa gehörigen Insel Conigli auf sich aufmerksam zu machen. Das sich rasch ausbreitende Feuer habe den Kutter eine halbe Seemeile von Conigli entfernt binnen kürzester Zeit zum Kentern gebracht.
Unter den Überlebenden soll sich auch ein mutmaßlicher Schleuser befinden. Während die übrigen Flüchtlinge in das Aufnahmelager von Lampedusa gebracht wurden, nahmen die Justizbehörden ihn den Angaben zufolge in Gewahrsam. Die italienische Insel Lampedusa ist Jahr für Jahr das Ziel Tausender Bootsflüchtlinge auf Afrika. Häufig kommt es zu Unglücken mit Todesopfern.