Unter Juden in den USA schwindet Bedeutung der Religion

Unter Juden in den USA schwindet Bedeutung der Religion
Die Bedeutung der Religion im Leben amerikanischer Juden geht einer Umfrage zufolge offenbar zurück.

Bei einer Erhebung unter jüdischen US-Bürgern hätten 22 Prozent der Befragten angegeben, sie hätten keine Religion und ihre jüdische Identität gründe sich allein auf Kultur und Abstammung, teilte das Institut Pew Research Center am Dienstag (Ortszeit) mit. Im Jahr 2000 hätten nur sieben Prozent der Befragten so geantwortet. Der Anteil der Juden an der US-Bevölkerung sei seit den 50er Jahren von drei bis vier Prozent auf 2,2 Prozent zurückgegangen.

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Sogar rund die Hälfte der religiösen Juden in den USA habe bei der Befragung die Auffassung vertreten, jüdische Identität sei hauptsächlich eine Frage der Abstammung und Kultur. Bedeutende Aspekte jüdischer Identität sind der Umfrage zufolge das Gedenken an den Holocaust (73 Prozent), ethisches Leben (69 Prozent) und Einsatz für Gerechtigkeit in der Gesellschaft (56 Prozent). Bei der Erhebung wurden 3.475 jüdische US-Amerikaner befragt.

Immer mehr US-Juden heiraten nichtjüdische Partner. 58 Prozent der Juden, die seit 2005 geheiratet haben, hätten den Lebensbund mit einem nichtjüdischen Partner geschlossen. Vor 1970 seien nur 17 Prozent der Juden "gemischte" Ehen eingegangen. 30 Prozent der befragten amerikanischen Juden erklärten, sie fühlten eine starke und 39 Prozent eine ziemlich starke Bindung an den Staat Israel. 43 Prozent der amerikanischen Juden haben Israel laut Umfrage schon einmal besucht.