Im Vergleichsjahr 2011 lag der Gewinn bei 20,3 Millionen Euro. Am Dienstag will das Institut für religiöse Werke (IOR) im Rahmen der Transparenz-Bemühungen von Papst Franziskus in Finanzangelegenheiten erstmals eine Bilanz vorlegen. Vor der Veröffentlichung gab die Vatikanbank die Höhe ihres Eigenkapitals mit 0,8 Milliarden Euro an. Im Vergleich zu 2011 steigerte sie die Höhe des verwalteten Vermögens von 6,9 auf 7,1 Milliarden Euro. Die Zahl ihrer Kunden sank von rund 21.000 auf knapp 19.000.
Stellungnahmen nur in Vatikanmedien
Die Vatikanbank will auch ihren Geschäftsbericht im Internet veröffentlichen. Presseanfragen wies das Institut zurück. Präsident Ernst von Freyberg will sich allein in Radio Vatikan und in der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" zu den Zahlen äußern. Die IOR-Bilanz wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG geprüft. Damit soll die Anpassung an internationale Standards bei der Bekämpfung von Geldwäsche vorangetrieben werden. Bis zum Jahresende wird mit einem weiteren Bericht des Expertenausschusses des Europarates für die Bewertung von Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung über die Vatikanbank gerechnet. Im vergangenen Jahr hatte der sogenannte Moneyval-Ausschuss weitere Maßnahmen im Hinblick auf Transparenz der Geldtransaktionen und der internen Kontrollen gefordert.
In der Vergangenheit war die Vatikanbank mehrfach wegen des Verdachts auf Geldwäsche in die Schlagzeilen geraten. Papst Franziskus berief neue Kontrollinstanzen, die das Finanzinstitut nach seinem Bekunden an biblischen Standards ausrichten sollen.