Für den 28. September sind vier Theologen nach Berlin eingeladen, um öffentlich über die Bedeutung der Ehe als Leitbild in der Kirche und die entsprechenden biblischen Grundlagen zu diskutieren, wie die EKD am Freitag in Hannover mitteilte.
Für das Podium sind die Professoren für Neues Testament Christine Gerber (Hamburg) und Friedrich Wilhelm Horn (Mainz) sowie die Heidelberger Experten für Systematische Theologie Klaus Tanner und Wilfried Härle angekündigt. Moderiert wird die Veranstaltung vom früheren Präsidenten der Humboldt-Universität in Berlin, Christoph Markschies.
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Im Juni veröffentlichte die EKD unter dem Titel "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit - Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken" eine Orientierungshilfe, in der eine Anerkennung aller Familienformen gefordert wird. Dabei schließen die Autoren auch homosexuelle Lebenspartnerschaften und Patchworkfamilien ein. Katholiken, aber auch prominente Vertreter der Protestanten haben dies scharf kritisiert, weil in ihren Augen die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau dadurch entwertet wird. Immer wieder wurde vor allem der Vorwurf laut, das Papier habe bei der Bewertung der theologischen Grundlagen Schwächen.
Unterdessen haben die evangelischen Gleichstellungsbeauftragten das Familienpapier begrüßt. Die Orientierungshilfe bekräftige ein partnerschaftliches Familienleitbild und bilde eine gute Grundlage, um in den Gemeinden den Dialog über "generationenübergreifende Sorgearbeit" zu führen, heißt es in einer am Freitag in Karlsruhe veröffentlichten Stellungnahme. Der Text biete eine realistische Darstellung der vielfältigen familiären Lebensformen und Lebenslagen, heißt es weiter. Es gelinge in diesem Text, Gerechtigkeit und Liebe zusammen zu denken.