Papst nimmt Zollitschs Amtsverzicht an

Foto: epd-bild/Christof Krackhardt
Papst nimmt Zollitschs Amtsverzicht an
Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch zieht sich aus Altergründen zurück, bleibt aber mit päpstlicher Erlaubnis bis zum Ablauf der Amtszeit im März 2014 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Im Erzbistum Freiburg steht ein Bischofswechsel bevor: Papst Franziskus nahm den Rücktritt von Erzbischof Robert Zollitsch an. Zugleich ernannte das katholische Kirchenoberhaupt den 75 Jahre alten Zollitsch am Dienstag zum Apostolischen Administrator des Erzbistums. "Die Ernennung gilt bis zum Amtsantritt eines Nachfolgers", teilte die katholische Deutsche Bischofskonferenz mit. Damit wird es an der Spitze des Erzbistums keine Zeit mit einem leerem Bischofsstuhl geben.

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Zollitsch bleibt zudem als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz bis zum Ende der Amtsperiode im März 2014 im Amt. Der Amtsverzicht ist nach katholischem Kirchenrecht für Bischöfe ab dem 75. Lebensjahr üblich. Die rasche Zusage aus Rom für Zollitsch gilt aber als überraschend.

Seit zehn Jahren steht Zollitsch an der Spitze der zweitgrößten Diözese der katholischen Kirche in Deutschland. Der Erzbischof dankte dem Papst für dessen Entscheidung, "die das Wohl des Erzbistums berücksichtigt und zugleich die Wertschätzung des Papstes für meine Arbeit als Vorsitzender unserer Bischofskonferenz ausdrückt". Zollitsch, der seit 2008 den Vorsitz der Bischofskonferenz innehat, wurde am 9. August 75 Jahre alt. Mit Erreichen des 75. Lebensjahres musste er nach katholischer Praxis dem Papst seinen Rücktritt anbieten.

Es sei sichergestellt, dass Zollitsch sein Mandat als Vorsitzender der Bischofskonferenz wie geplant fortführen kann, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle aus Hildesheim. So könnten die von Zollitsch angestoßenen Projekte und Vorhaben in den kommenden Monaten wie in Aussicht genommen weitergehen.

Vorbereitung für die Wahl eines Nachfolgers beginnen

Wie das Erzbistum Freiburg mitteilte, können mit der Annahme des Amtsverzichts die Vorbereitungen für die Wahl und Ernennung eines neuen Erzbischofs beginnen. Dazu gehöre zunächst die Suche nach geeigneten Kandidaten und das Erarbeiten einer entsprechenden Liste durch das Domkapitel. Zollitsch war im Sommer 2003 zum Erzbischof von Freiburg ernannt worden, als Nachfolger von Erzbischof Oskar Saier.

Zollitsch wurde 1938 als Volksdeutscher ("Donauschwabe") in Filipovo (Philippsdorf, heute: Backi Gracac) im ehemaligen Jugoslawien geboren. Nach Vertreibung und Flucht kam die Familie 1946 nach Baden. Zollitsch studierte Theologie in Freiburg und München und erhielt 1965 die Priesterweihe. Es folgten Stationen als Kaplan in Mannheim und in Buchen. Mit einer Dissertation über "Amt und Funktion des Priesters in den ersten zwei Jahrhunderten" wurde Zollitsch 1974 von der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert. Anschließend leitete er das Freiburger Priesterseminar, das Collegium Borromaeum. Zum Personalreferenten der Erzdiözese wurde er 1993 berufen.