Kolumbianischer Ex-Militär wegen Hinrichtungen verurteilt

Kolumbianischer Ex-Militär wegen Hinrichtungen verurteilt
In Kolumbien ist am Montag (Ortszeit) ein früherer Armeeoberst wegen Menschenrechtsverletzungen zu 19 Jahren Haft verurteilt worden.

Ein Gericht in der Hauptstadt Bogotá befand den Ex-Bataillonskommandeur Publio Hernán Mejía für schuldig, im Jahr 2002 an der Ermordung von 18 Gefangenen beteiligt gewesen zu sein, wie die Zeitung "El Tiempo" in ihrer Onlineausgabe berichtete. Laut dem Urteil unterhielt Mejía zudem enge Verbindungen zu den rechtsgerichteten Paramilitärs.

###mehr-artikel###

Drei weitere angeklagte Ex-Militärs wurden von dem Gericht ebenfalls verurteilt, ein vierter freigesprochen. Ihr Bataillon war dafür berüchtigt, Zivilisten und abtrünnige Paramilitärs zu erschießen und sie danach als gefallene Guerillakämpfer zu präsentieren. Für die Toten erhielten sie Prämien. Mejía wurde für seine Einsätze mehrfach ausgezeichnet, bis er 2007 entlassen wurde, nachdem der Skandal der "falschen Guerilleros" publik wurde.

Amnesty International schätzt, dass im vergangenen Jahrzehnt kolumbianische Militärs über 3.000 Menschen als angebliche Guerillakämpfer erschossen und dafür belohnt wurden. Mejía ist der zweite ehemals ranghohe Militär, der wegen des Skandals verurteilt wurde. Im Juli 2011 war der Oberst Luis Fernando Borja zu 21 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er gestand hatte, dass seine Einheit über 100 Menschen erschossen hatte, um Prämien zu kassieren.