In einer Diskussionsrunde mit rund 150 Interessierten rief Präses Manfred Rekowski am Samstag in Jülich dazu auf, den durch den Spardruck erzwungenen Umbau der rheinischen Landeskirche aktiv zu gestalten. Er wünsche sich ein Maximum an Fantasie und "zielstrebige Ergebnisse, um nicht weiter von Kürzungsrunde zu Kürzungsrunde zu schlittern".
Der Einladung zu der Informations- und Diskussionsveranstaltung unter dem Motto "Kirchenleitung im Gespräch" waren vor allem haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter von Gemeinden und Kirchenkreisen gefolgt. Bis Ende September sind fünf weitere Diskussion dieser Art in anderen Regionen der rheinischen Kirche geplant. Im November wird sich eine Sondersynode mit den Kürzungen und der Zukunft der rheinischen Kirchen befassen.
Die zweitgrößte deutsche Landeskirche mit mehr als 2,7 Millionen Mitgliedern hatte im Juli mitgeteilt, dass die Ausgaben auf der landeskirchlichen Ebene bis zum Jahr 2018 um 35 Prozent reduziert werden müssten. Präses Rekowski betonte, die 739 Gemeinden und 38 Kirchenkreise seien nicht unmittelbar betroffen, weil sie über die Finanzen auf ihrer Ebene selbst entscheiden. Allerdings werde sich vor allem das Loch in der Versorgungskasse für die Pensionen der Pfarrer und Kirchenbeamten "absehbar auf allen Ebenen der Kirche bemerkbar machen".