"Wer den Beruf gewählt hat, kann ihm nicht mehr verantwortungsvoll nachkommen, weil Zeit und genügend Personal fehlen, weil es stattdessen eine Pflege im Dauerlauf gibt, die gefährlich wird", sagte Westerfellhaus dem epd. Der Verbandspräsident aus Gütersloh ist Hauptredner einer Kundgebung am Mittwoch zum Abschluss eines Aktionsmonats in Bremen mit dem Motto: "Pflege am Limit".
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"Es gibt zu wenig Pflegekräfte, wir werden zu schlecht bezahlt, und wir bekommen zu wenig Wertschätzung für unsere Arbeit", kritisierte der ehemalige Fachkrankenpfleger für Intensiv- und Anästhesiepflege: "Wir müssen weg von der Minutenpflege." Das gelinge nur, wenn schnell genügend Nachwuchs gewonnen werde. Die Länder müssten ausreichend Mittel bereitstellen, damit jedem qualifizierten Bewerber eine Ausbildung in einer Pflegeschule angeboten werden könne. Eine Deckelung der Platzzahlen dürfe es nicht geben.
Positiv bewertete Westerfellhaus einen umlagefinanzierten Fonds, in den wie in Nordrhein-Westfalen alle Einrichtungen der Altenpflege einzahlen müssen, um die Ausbildung zu finanzieren. Am besten sei ein bundeseinheitliches steuerfinanziertes System: "Das würde uns auch abkoppeln von der Kassenlage der gesetzlichen Krankenversicherer." Die Ausbildung dürfe jedenfalls nicht in die Hände der Länder gelegt werden: "Dann bekommen wir 16 Finanzierungssysteme und damit auch 16 unterschiedliche Qualitätsstandards."
Der Deutsche Pflegerat ist eine Dachorganisation unterschiedlicher Pflegeverbände mit Sitz in Berlin. Er vertritt als Bundesarbeitsgemeinschaft die Interessen der Beschäftigten im Pflege- und Hebammenwesen. So organisiert der Rat für diesen Samstag eine bundesweite Demonstration unter dem Motto "Ich will Pflege" vor dem Reichstagsgebäude in Berlin.