Um das 500. Reformationsjubiläum als wichtiges gesamtdeutsches und protestantisches Ereignis zu würdigen, sollte der 31. Oktober 2017 ein gesetzlicher Feiertag werden, sagte der FDP-Politiker am Freitag in Berlin. Er erwarte, dass alle Länder dabei an einem Strang zögen, äußerte Meinhardt, der Sprecher der Gruppe der Christen in der FDP-Bundestagsfraktion ist.
"Noch mehr würde ich mich darüber freuen, wenn wir ab dem Jahr 2017 den Reformationstag am 31. Oktober fest als gesetzlichen Feiertag verankert hätten", sagte der Abgeordnete anlässlich der Halbzeit der Lutherdekade. Gegen einen einmaligen Feiertag 2017 anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation gibt es Widerstände in der Wirtschaft. Anfang August hatten die nordrhein-westfälischen Arbeitgeber vor den volkswirtschaftlichen Kosten eines solchen Schritts gewarnt.
"Einen fröhlichen Protestantismus leben"
Die Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland für einen bundesweit einmaligen Feiertag findet in den Bundesländern weithin Unterstützung. Die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Saarland, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben entweder bereits entsprechende Beschlüsse gefasst oder zumindest Unterstützung signalisiert. In den fünf ostdeutschen Bundesländern ist der Reformationstag bereits gesetzlicher Feiertag.
Meinhardt sagte, das Reformationsjubiläum von 2017 sei für Deutschland von prägender Bedeutung. Deswegen investiere die Bundesregierung in viele Projekte, um das Jubiläum in Deutschland vorzubereiten. Es sei davon auszugehen, dass eine große Zahl evangelischer Christen aus aller Welt anlässlich der Feiern 2017 das "Kernland der Reformation" besuchen würden. Dies sei eine großartige Chance, "im ökumenischen Geist einen fröhlichen Protestantismus zu leben", ergänzte der Liberale.
Die Lutherdekade begann im Jahr 2008. Mit ihr bereiten die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Reformationsjubiläum vor. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Luther seine 95 Thesen zum Ablasswesen. Der Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung.