"Das ursprüngliche Bild zweier Menschen, die sich für ihr ganzes Leben aneinander binden, ist in der Bibel das Bild von Mann und Frau. Das kann man nicht weginterpretieren", sagte Meister der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe).
Viele Homosexuelle wollen nach Einschätzung Meisters "gar keine Kopie einer Trauung". "Aber es muss auch gottesdienstliche Formen für die Segnung jener Paare geben, die in vergleichbarer Weise ihre Gemeinschaften vertrauensvoll und verbindlich leben", sagte der Bischof der größten deutschen Landeskirche.
In den 20 evangelischen Landeskirchen gibt es unterschiedliche Regelungen für Segnungen homosexueller Partnerschaften, die in den vergangenen Jahren der Trauung ähnlicher wurden. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau gilt bundesweit als besonders liberal gegenüber der Homo-Ehe. Seit einer Synodenentscheidung vom Juni ist dort die Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares der kirchlichen Trauung weitgehend gleichgestellt. Wie die Heirat von Mann und Frau wird sie in das Kirchenbuch eingetragen.
Meister schloss sich in dem "Welt"-Interview der Kritik am umstrittenen Familienpapier des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Darin hätte der Wert der Ehe zwischen Mann und Frau aus seiner Sicht deutlicher herausgestellt werden müssen. "Man hätte einfach mal ein paar starke biblische Aussagen stehen lassen können", sagte er.