Syrien: "Ärzte ohne Grenzen" hat Hinweise auf Giftgasangriff

Syrien: "Ärzte ohne Grenzen" hat Hinweise auf Giftgasangriff
Die Hinweise auf einen Giftgasangriff in der vergangenen Woche in Syrien verdichten sich.

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" berichtete am Wochenende, dass am vergangenen Mittwochmorgen etwa 3.600 Patienten mit neurotoxischen Symptomen in drei Kliniken nahe Damaskus eingeliefert worden seien. 355 von ihnen seien gestorben. Das Hilfswerk berief sich auf Mitarbeiter der Krankenhäuser, die von "Ärzte ohne Grenzen" unterstützt werden.

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Das medizinische Personal habe detaillierte Informationen über eine große Zahl von Patienten geliefert. Es seien Symptome wie Krämpfe, übermäßige Speichelbildung, stark verengte Pupillen, verschwommener Blick und Atemnot beschrieben worden, sagt der Einsatzleiter von "Ärzte ohne Grenzen", Bart Janssens.

Bei dem mutmaßlichen Angriff der syrischen Armee starben nach Angaben von Oppositionsgruppen am Mittwoch mehr als 1.000 Menschen. Janssens betonte, dass die Hilfsorganisation weder die Ursachen der beschrieben Symptome eindeutig bestimmen noch ermitteln könne, wer für den möglichen Angriff verantwortlich sei.   Doch die Symptome deuteten "stark auf einen massenhaften Kontakt mit einem neurotoxischen Stoff" hin.

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Die Patienten seien mit Atropin behandelt worden, einem Medikament, das bei neurotoxischen Symptomen verwendet wird, hieß es weiter. "Ärzte ohne Grenzen" habe die Krankenhäuser in den vergangenen Monaten vorsorglich damit ausgestattet. Da das Medikament nun aufgebraucht sei, versuche die Organisation, den Vorrat wieder aufzufüllen und zusätzliches medizinisches Material zu liefern.  Wegen erheblicher Sicherheitsrisiken hätten Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" die betroffenen Kliniken bislang nicht selbst aufsuchen können.