"Brot für die Welt" warnt vor religiöser Spaltung in Ägypten

"Brot für die Welt" warnt vor religiöser Spaltung in Ägypten
"Brot für die Welt" warnt vor einer Spaltung zwischen Christen und moderaten Muslimen in Ägypten. Zwar seien von der Gewalt auch Partner des evangelischen Entwicklungsdienstes betroffen gewesen, erklärte das Hilfswerk am Freitag in Berlin: "Dies einseitig als Christenverfolgung zu brandmarken, könnte allerdings zu einer weiteren Gefährdung von Kopten führen." Vielmehr seien die Angriffe auf Kirchen Teil einer Aktion gegen öffentliche Einrichtungen gewesen.

Die Partner von "Brot für die Welt" hätten auch von Solidaritätsbekundungen muslimischer Freunde berichtet. Das evangelische Entwicklungswerk forderte alle Beteiligten auf, zum politischen Dialog zurückzukehren. "Der Schutz religiöser Minderheiten und ihrer Einrichtungen durch die Sicherheitsbehörden muss gewährleistet werden. Unsere Partnerorganisationen stehen weiter unter Druck", erklärte Klaus Seitz, Leiter der Politikabteilung. Sie befürchteten, dass insbesondere die religiösen und ethnischen Minderheiten durch die instabile Situation Opfer von Menschenrechtsverletzungen werden.

###mehr-artikel###

Von der Staatengemeinschaft fordert "Brot für die Welt", neben den religiösen Minderheiten die moderaten, zivilgesellschaftlichen Kräfte zu unterstützen. In Ägypten müsse die Militärregierung "unverzüglich rechtsstaatliche Verhältnisse herstellen". Dazu gehöre der Schutz von Frauen gegen Gewalt. Zudem müsse es rasch zu freien Wahlen kommen.

Seit mehr als 20 Jahren unterstützt "Brot für die Welt" nach eigenen Angaben die "Coptic Evangelical Organisation for Social Services", eine der größten und ältesten ägyptischen Organisationen, sowie die koptisch-orthodoxe soziale und ökumenische Organisation BLESS. Die Organisationen setzten sich für die Überwindung der Armut und für einen gesellschaftlichen Wandel und die Stärkung der Zivilgesellschaft ein. Mit diesen Partnerorganisationen habe "Brot für die Welt2 in den vergangenen Jahren mehr als zwei Millionen Menschen erreicht, sowohl Christen wie Muslime.