Die evangelische Theologin Käßmann schreibt im Vorfeld der Sendung in einer Kolumne der "Evangelischen Zeitung", Kirchen seien keine Wirtschaftsunternehmen, die auf hohe Umsätze schielten: "Glaubwürdigkeit ist das zentrale Gut."
Dagegen ist Frido Mann der Ansicht, dass die Kirchen ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt hätten. Der Enkel von Thomas Mann, der auf Wunsch seines Großvaters getauft wurde, promovierte über Martin Luther und trat dann aus der katholischen Kirche aus. Es sei anmaßend, wenn die Kirche ihre Offenbarungen als einzig rechtmäßige Heilswahrheiten verbreiteten, kritisiert er.
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Autor Jan Fleischhauer rügt vor allem die evangelische Kirche, die sich seiner Meinung nach zu sehr dem Zeitgeist anpasse. So sei das Verständnis für Scheidung oder Regenbogenfamilien, das sie jüngst mit dem Familienpapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bekundet habe, nicht biblisch, sondern beliebig.
Von Hirschhausen schreibt, die Kirche könnte viel mehr Menschen überzeugen, wenn sie nicht so griesgrämig daherkäme. Sie sollte sich weniger als Ort der Sinngewissheit, sondern vielmehr als Ort der Sinnsuche verstehen.
Der Fernsehsender Phoenix strahlt die Debatte voraussichtlich am 8. und 15. September jeweils um 24 Uhr sowie am 29. September um 17 Uhr aus. Die Sendung "Tacheles" wird von der Evangelischen Kirche im NDR veranstaltet und wird gemeinsam getragen von der EKD, der hannoverschen Landeskirche und der Klosterkammer Hannover.