Zehntausende Kolumbianer demonstrieren für Agrarreformen

Zehntausende Kolumbianer demonstrieren für Agrarreformen
In Kolumbien haben am Montag (Ortszeit) Zehntausende Demonstranten mehr staatliche Unterstützung für die Landwirtschaft gefordert.

Landesweit beteiligten sich Landarbeiter, Bergleute und Beschäftigte des Transportwesens an Kundgebungen und Straßenblockaden. Ein Mensch kam infolge eines Tränengas-Einsatzes der Polizei ums Leben. Zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen, wie der Radiosender RCN berichtete. Die Organisatoren des nationalen Protesttages sprachen von insgesamt 200.000 Teilnehmern.

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Neben staatlichen Hilfen für den Agrarsektor forderten die Demonstranten einen Dialog über gerechte Landverteilung sowie eine Revision der Freihandelsabkommen mit anderen Ländern. Der Import billiger Agrarprodukte und steigende Benzinpreise machen insbesondere den Kleinbauern zu schaffen.

Bereits seit Monaten kommt es zu Protesten gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung von Präsident Manuel Santos. Auch die Guerilla-Gruppe FARC, mit der die Regierung seit Jahresbeginn Friedensverhandlungen führt, unterstützt die Protestbewegung.

In den Gesprächen, die am Montag nach einer Pause in der kubanischen Hauptstadt Havanna wieder aufgenommen wurden, verhandeln beide Seiten derzeit über eine Beteiligung der Rebellen am politischen Leben nach einem eventuellen Friedensvertrag. Im Mai hatten sich Regierung und FARC auf eine Agrarreform verständigt. Der Dialog soll einen jahrzehntelangen Krieg beenden, der sich ursprünglich an der Agrarfrage entzündet hatte.