Die Bremerhavener bauten am Ufer der Weser zwölf Stationen auf, an denen 17 Pastorinnen und Pastoren mit den Füßen im Wasser tauften, an der Seeve waren es sechs Orte. 1.300 Angehörige hatten sich dazu angemeldet, an der Seeve waren es 900. "Das sind große Willkommensfeste für fast 170 Kinder, Jugendliche und Erwachsene", freute sich der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. "Wir erleben, dass die Taufe unter freiem Himmel vielen Menschen ganz unmittelbar den Horizont öffnet für das Geschenk dieses Sakraments, für Gottes Lebensbegleitung."
Nach Angaben des Hittfelder Superintendenten Dirk Jäger bieten derartige Feste besonders Alleinerziehenden und Patchworkfamilien in der Seeve-Region die Gelegenheit zur großen Feier. Die Bremerhavener Organisatorin Andrea Schridde ergänzte, mit der Aktion erreichten die Gemeinden viele Familien, die sonst den Weg in die Kirche scheuten.
Mutter zur Taufe ihres Sohnes: "Wir sind superhappy"
"Wir sind superhappy, weil wir Bremerhavener sind, die Weser bedeutet für uns Heimat", sagte die 32-jährige Maren Tatjanin dem epd. Sie und ihr Mann Patrick (33) hatten ihren fünfjährigen Sohn Linus zur Wesertaufe angemeldet, auch die achtjährige Tochter Safina begleitete zusammen mit der Familie ihren kleinen Bruder.
Die Feste lehnen sich theologisch an die biblisch überlieferte Taufe Jesu im Jordan an. Landesbischof Meister meinte überdies, der Segen unter freiem Himmel im Fluss verbinde Menschen auf allen Kontinenten. Den Glauben an die erneuernde und lebensspendende Kraft des fließenden Wassers gebe es weltweit: "Flüsse und das Meer galten schon in der Antike als besonders rein."