Ex-Umweltminister Töpfer: Mit Energiewende Vorbild sein

Ex-Umweltminister Töpfer: Mit Energiewende Vorbild sein
Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) fordert mehr Ehrgeiz bei Klimaschutz und Energiewende. Eine engagierte Klimapolitik führe nicht zu ökonomischen Nachteilen oder wirtschaftlicher Instabilität, sondern "das Gegenteil ist der Fall", sagte Töpfer am Samstag im WDR.

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Deutschland müsse die Energiewende konsequent umsetzen und belegen, dass eine der führenden Wirtschaftsmächte mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien erfolgreich sein könne.Dies könne auch anderen Ländern helfen, "ihre Entwicklungsziele in Angriff zu nehmen", sagte der frühere Chef des UN-Umweltprogramms. Arme Staaten etwa in Afrika warteten darauf, dass "die letzten Schritte" zur globalen Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien gemacht würden. Bisher sei es noch nicht gelungen, "eine Energietechnik anzubieten, die wirtschaftliche Entwicklung in Einklang bringen kann mit Klimapolitik". Daher setzten arme Länder eher auf "alte Technologien".

Mit Blick auf die Strompreisdebatte in Deutschland sagte Töpfer, die höheren Stromkosten durch die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien seien vor allem darauf zurückzuführen, "dass wir ein Bündel an Kosten aus der Vergangenheit mit uns herumschleppen". Die anfangs sehr hohen Einspeisevergütungen müssten noch immer in die aktuellen Preise einberechnet werden.

Indirekt kritisierte der CDU-Politiker die zahlreichen Ausnahmen für Industriebetriebe bei der Ökostrom-Förderung. "Leider verabschieden sich immer mehr aus der Solidarität des Tragens dieser Kosten" zur Förderung der Erneuerbaren, sagte er. Töpfer hatte vor 20 Jahren, am 18. August 1993, als Umweltminister den ersten Klimaschutzbericht der Bundesregierung vorgestellt.