Dazu sollen internationale Experten herangezogen werden, wie der französische Auslandssender RFI am Freitag meldete. Im Fokus steht insbesondere ein Projekt des staatlichen chinesischen Unternehmens CNPCI. Am Dienstag hatte die Regierung im Süden des Landes Erkundungsbohrungen ausgesetzt, die CNPCI über eine einheimische Tochterfirma vornimmt.
Bilder von der Förderstelle zeigten ein 50 Quadratmeter großes Erdloch, in dem Rohöl unter freiem Himmel lagert und zum Teil offenbar verbrannt wird, meldete RFI weiter. Die tschadischen Arbeiter tragen dem Bericht zufolge keinerlei Schutzkleidung. "Finden Sie es normal, dass Arbeiter das Rohöl mit Bechern aus solchen Löchern herausschöpfen?", fragte der tschadische Erdölminister Djerassem Le Bémadjiel. Zu diesem Zweck würden normalerweise Spezialfahrzeuge eingesetzt.
###mehr-artikel###
Der Minister betonte, dass sich die angekündigte Überprüfung nicht auf chinesische Firmen beschränken werde. Untersucht würden die Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von Umweltauflagen.
Im Tschad wird seit 2003 Erdöl gefördert. Ermöglicht wurde das durch die finanzielle Beteiligung der Weltbank. Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung, 80 Prozent der Einnahmen für Soziales und Infrastruktur zu verwenden. Ende 2005 beschloss das tschadische Parlament jedoch, aus den Einnahmen auch Beamtengehälter zu bezahlen. Zudem soll Geld aus der Erdölförderung nun auch in die Bereiche Sicherheit und Justiz fließen. Das Projekt mit der Weltbank gilt damit als gescheitert.