Der 21. Preis geht in diesem Jahr an die Pionierin im Markt für Öko-Dämmstoffe, Carmen Hock-Heyl (58) aus Nördlingen (Bayern), und an die "Stromrebellin" Ursula Sladek (67) aus Schönau im Schwarzwald, wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am Freitag mitteilte.
Beide Frauen hätten ihre Ideen "in Zeiten, in denen sie nur belächelt wurden, mit Überzeugungskraft, Kompetenz und Hartnäckigkeit gegen massive Widerstände" durchgesetzt, sagte Stiftungs-Generalsekretär Fritz Brickwedde. Bundespräsident Joachim Gauck wird die Auszeichnung am 27. Oktober in Osnabrück überreichen. Sie wird seit 1993 jährlich für herausragende Leistungen und vorbildlichen Einsatz im Umweltschutz vergeben.
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Carmen Hock-Heyl etablierte nach Angaben der Stiftung Dämmmatten aus Hanf für den Hausbau am Markt. Sie habe den gesamten Prozess von der Aussaat des Hanfs über die Produktion der Matten bis zum Recycling komplett neu aufgebaut, betonte Brickwedde. Mittlerweile sei die Firma Hock europaweit Marktführerin für Naturfaserdämmstoff. Hock-Heyl habe "Ökologie und Ökonomie in Einklang gebracht, gesundes Bauen gefördert und regionale Wirtschaftskreisläufe wiederbelebt", sagte Brickwedde.
Ursula Sladek ist Mitbegründerin einer Bürgerinitiative, die nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 ins Leben gerufen wurde. Sie habe sich schon damals für die Vision einer sicheren, wirksamen und zukunftsfähigen Stromversorgung eingesetzt, hob der Generalsekretär der Umweltstiftung hervor. 1994 seit daraus der Ökostromanbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS) hervorgegangen.
Von Anfang an seien die Einwohner als Stromkunden in die Arbeit der EWS einbezogen gewesen. 1997 übernahm EWS das Schönauer Stromnetz. Viele Städte und Gemeinden orientierten sich bis heute am Modell Schönau, lobte Brickwedde: "Sladek hat sich zusammen mit den Bürgern gegen einen großen Energieversorger durchgesetzt und einen ökologischen Wandel bewirken können."