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Die Lage war zunächst ruhig, wie eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressdienst (epd) sagte. Zuvor nahmen bereits 300 Menschen an einem Gottesdienst zum Auftakt der Protestaktionen teil. Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke sagte, der seit Jahren praktizierte Widerstand des Bündnisses "Bad Nenndorf ist bunt" gegen die Rechtsextremen sei wichtig. "Demokratie und die Achtung von Menschenrechten für alle sind keine Selbstläufer." Nötig seien die Zivilcourage unerschrockener Bürger und das religiös motivierte Engagement von Menschen, die sich für Verfolgte und Schwache einsetzten, betonte Manzke in der evangelischen St.-Godehardi-Kirche.
Die Rechtsextremisten wollten am Nachmittag zu einem "Trauermarsch" zum "Wincklerbad" in der Kleinstadt westlich von Hannover starten, wo am Mittag noch das Bürgerbündnis protestierte. In dem Gebäude, das heute von Arztpraxen genutzt wird, befand sich von 1945 bis 1947 ein britisches Verhörzentrum und Militärgefängnis für Nazis. Die Polizei, die mit etwa 1.800 Beamten im Einsatz war, rechnete mit rund 500 Rechtsextremen. Autonome wollen mit Blockaden den Zug zum "Wincklerbad" verhindern.
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Neonazis rufen seit 2006 zu "Trauermärschen" zum "Wincklerbad" auf. Sie sollen die 2005 verbotenen "Rudolf-Heß-Gedenkmärsche" im fränkischen Wunsiedel ersetzen. Die Teilnehmerzahl war in den vergangenen Jahren allerdings rückläufig. Zu Protesten gegen den Aufmarsch haben das Bürgerbündnis "Bad Nenndorf ist bunt", der Deutsche Gewerkschaftsbund und antifaschistische Gruppen aufgerufen.