Es war die erste Wahl seit dem Aufstand der Islamisten im Norden und dem Militärputsch Ende März 2012. Im Januar hatte Frankreich militärisch interveniert. Der Politveteran Keïta (68), der 2002 und 2007 erfolglos bei Präsidentenwahlen kandidiert hatte, war als Favorit gehandelt worden. Der 64-jährige Software-Entwickler Cissé war unter anderem Finanzminister und hatte als Präsidentschaftsbewerber 2002 den dritten Platz belegt. Zu der Stichwahl kommt es, weil kein Kandidat eine absolute Mehrheit erzielte.
###mehr-artikel### Die Europäische Union hatte den friedlichen Verlauf der Wahl vom 28. Juli trotz schwieriger Umstände gelobt. Insgesamt waren 27 Bewerber angetreten. Die Wahl gilt als wichtiger Schritt für einen demokratischen Neuanfang. In Kidal im Nordosten blieb die Lage weiter instabil. Die Region gilt als Hochburg der Tuareg-Rebellen der "Nationalen Bewegung zur Befreiung des Azawad" (MNLA).
Rund sieben Millionen Malier sind stimmberechtigt. Die Islamisten waren von französischen und afrikanischen Soldaten vertrieben worden. Die Frankreich kündigte den Abzug seiner Truppen an. Anfang Juli wurde das Kommando der afrikanischen Eingreiftruppe einer UN-Blauhelmmission übergeben.