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"Die Öffentlichkeit kann es nicht zulassen, dass die zunehmende Armut in Deutschland, Niedriglöhne und Hartz IV mehr und mehr Menschen tatsächlich obdachlos machen", sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider am Freitag in Berlin. Er verlangte eine Mietpreisbremse, Verbesserungen beim Wohngeld und mehr sozialen Wohnungsbau.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe hatte am Donnerstag ihre neue Schätzung vorgestellt, nach der im Jahr 2012 rund 284.000 Menschen keine Wohnung hatten. Das entspricht einem Anstieg um 15 Prozent. Der Verband rechnet mit noch mehr Obdachlosen in den nächsten Jahren.
Die Wohnungslosenhilfe macht aus Ursache vor allem steigende Mieten aus. Nach Angaben des Verbands mussten im vergangenen Jahr 65.000 Menschen ihre Wohnung verlassen, in 25.000 Fällen davon wurde zwangsgeräumt.
Schneider kritisierte, dies komme "immer mehr einer staatlich legitimierten Armutsvertreibung aus teuren Innenstädten gleich". Neben neuen Regeln bei der Wohnungspolitik forderte der Verbandsgeschäftsführer auch Änderungen bei Hartz IV, damit unter 25-Jährigen bei Sanktionen nicht die Unterkunftskosten gekürzt werden können.